1842 bis 1923
Der Gründer
1842
1856 - 1863 Lehr- und Gesellenjahre als Gold- und Silberarbeiter bei Otto Josef Dogmayr in Linz
1863 – 1868 bei Matthias Dogmayr in Ischl
1868 –1869 führt ihn sein Weg nach Wien in die Werkstätte der K&K Landesbefugten Gold- und Silberschmiede Ratzersdorfer und Wenkel.
1869 beendet er seine Wander- und Lehrjahre im Königreich Bayern bei Meister Quellhorst.
Alsbald fiel die Entscheidung, Ischl den aufstrebenden Kurort, gemeinsam mit seinem Bruder Georg, der die Tradition des Vaters als Buchbinder weiterführte, als neue Heimat zu wählen. Ein Auszug aus der damaligen Regionalzeitschrift „Echo aus den Bergen" lässt vermuten, warum Engelbert Schodterer diese Entscheidung traf: ...Nirgends in der Welt sind die Elemente der Geselligkeit mehr vorhanden, als in einer Badegesellschaft.
In diesen heiteren Kreisen soll alles vergessen sein, was das Leben sonst beengendes und bedrückendes als Bürde mit sich führt. Dieser Gram taugt nicht zur Reisegesellschaft nach Ischl.
wurde Engelbert Schodterer als Sohn des Buchbindermeisters Engelbert Georg Schodterer in Kirchdorf an der Krems geboren.
Hier in unseren Badeort, in der Badegesellschaft, an der Mittagstafel oder im Abendzirkel bemerkt man keine besondere conventionelle Schattierung der Gesellschaft, sowie die Rangstufen mehr in einander verschwimmen: Der gebildete Mann gilt, was er aus sich zu machen weiß.
Welche Unbekümmertheit trägt da jede Physiognomie, der man begegnet. Hier geht glücklicher Weise Kunst und Natur Hand in Hand......
...... daran reihen sich in würdiger Ausstattung die zahlreichen Kaufgewölbe, in denen ausgestellt ist, was des Menschen Erfindungsgeist ersonnen und seine Hände Kunstfleiß verfertigt hat.
Da hängen reiche Stoffe in schillernden Farben, da sind wieder die prachtvollsten Glas- und Porzellan-Service zur Schau ausgestellt, nicht in einer bedeutenden Stadt kann man Besseres oder Schöneres sehen.
Da sind ebenfalls noch Kunstschätze aller Art, Gold- und Silberwaren, ja selbst Zigarren um den theuersten Preis zu haben. Und nun die Hotels und Gasthöfe fangen auch sich zu füllen an. ...... Auf seiner Wanderschaft hatte er viel gesehen und gelernt und beherrschte alle Techniken der Goldschmiedekunst meisterlich.
Vor allem im sakralen Bereich war er ein gesuchter Mann.
1875 eröffnete Engelbert Schodterer sein eigenes Juweliergeschäft im Pfarrhof am Kaiser Ferdinand Platz (heute Auböckplatz). Er dürfte allerdings schon früher im eigenen Goldschmiedeatelier gearbeitet haben, da es Schmuckstücke gibt, die aufgrund ihrer amtlichen Punzierung vor 1875 von ihm gefertigt wurden.
Ab 1881 stand er mit seiner Schaffenskraft und seinem Ideenreichtum, als Ratsbürger, Vizebürgermeister und als „Wasserreferent" im Gemeindeausschuss, seiner neuen Heimat zu Diensten.
In dieser Funktion wurde er zu einem der wichtigsten Wegbereiter der „Wildenstein-Hochquellenleitung" (1895), die auch heut noch einen großen Teil der Ischler Wasserversorgung ausmacht.
Als Dank für diese so wichtige Leistung „... hat die Stadt Ischl dem Juwelier Engelbert Schodterer die Ehrenbürgerschaft verliehen und demselben einen Springbrunnen in den Garten setzen lassen...", der noch heute in sommerlichen Tagen seine Funktion erfüllt und die Erinnerung an eine entscheidende Tat wachhält.
Engelbert Schodterer
Der Gründer
1842 bis 1923
1923
1888 Bau der „Villa Schodterer", die viele Sommer lang vor allem als „Gästehaus", für die zahlreichen herrschaftlichen Kurgäste, diente und in den Herbstmonaten ein Treffpunkt für Musik- und Literaturbegeisterte war.
Am 18. August 1900 wird seine Arbeit für das Gemeinwohl mit dem Kaiserlichen Verdienstkreuz und dem silbernen Kaiserbecher belohnt.
Sein Schaffen weist ein breites Spektrum auf:
1875 wirkt er bei der Renovierung der Dreifaltigkeitssäule in Linz mit.
1879 fertigt er im Auftrag der Pfarre die Tabernakeltüren der Ischler Pfarrkirche.
1882 entstand in Zusammenarbeit mit seinem Bruder Georg, anlässlich einer „Gewerbe-Ausstellung" ein aufwendig gestaltetes Messbuch.
1909 fertigte er, als Auftragsarbeit des Edlen von Reithoffer, den mit Diamanten und handgemalten Emailbildern besetzten Messkelch.
Die einzigen Schmuckstücke, die aus seiner Zeit im Salzkammergut noch zu finden sind, sind die mit feinster Filigranarbeit reich verzierten Kropfketten. Der Grund dafür dürfte ein wirtschaftlicher sein, wie in Alfred Komarek’s Salzkammergutbuch auf Seite 190 zu lesen steht.
Lange Zeit – so heißt es hier – hatten die einfachen Bewohner des Salkammergutes eine eigentümliche Beziehung zum Geld, nämlich keine. Das Salzamt zahlte überwiegend in Naturalien. Als dann, spät und spärlich genug, Bares unter die Leute kam, gab es keine Geschäfte, deren Preise sich Pfannhauser, Knappen oder Holzfäller leisten konnten....
Leisten konnten sich wertvolle und somit auch teure Schmuckstücke hauptsächlich Gäste und „Höhere Herrschaften" die im Sommer den Kurort bevölkerten.
Zeichnungen und Entwürfe von diamantbesetzten Schmuckstücken zeugen von einer edlen und zahlungskräftigen Kundschaft. Wohin die Schmuckstücke geliefert wurden ist leider nicht dokumentiert worden.
1911 legte Engelbert Schodterer die Geschicke der Goldschmiede in die Hände seines Sohnes Robert Schodterer I, der das Erbe seines Vaters weiterführte.
Damals ahnte dieser noch nicht, dass die guten Jahre bald vorbei sein würden und er dazu bestimmt war, den Betrieb durch eine von Schmerz und Armut gezeichnete Zeit zu führen.
1923 starb Engelbert Schodterer nach einem arbeitsreichen Leben, in dem er den Grundstein für eine Goldschmiededynastie legte, die vier Generationen überdauern sollte.
Der Erhalter
1881 bis 1949