DER STADT BAD ISCHL
Der Nestroy-Ring wird anlässlich der 175. Wiederkehr des Geburtstags von Johann Nepomuk Nestroy seit 2005 von der Stadt Bad Ischl in Zusammenwirken mit der internationalen Nestroy-Gesellschaft verliehen.
Eingedenk der engen Bindung des bedeutendsten österreichischen Volksdramatikers Johann Nestroy, in seinen letzten Lebensjahren zur Stadt Bad Ischl, hat der Gemeinderat im Herbst 2004 beschlossen, die Tradition der Vergabe eines Johann Nestroy Ringes, die in den Jahren 1975 bis 1999 seitens der Stadt Wien wahrgenommen worden ist, wieder aufleben zu lassen und fortzusetzen.
Bad Ischl wurde als Verleihungsort ausgewählt, weil Johann Nestroy hier oft zu Gast war und im traditionsreichen Lehartheater selbst des öfteren auf der Bühne stand.
Gefertigt wird der Ring in der Goldschmiede Schodterer in Bad Ischl. Er besteht aus 2 "Ebenen" - ein Ebene des Rings bleibt sozusagen als tragendes Element immer gleich, auf der 2. Ebene wird in Form einer "Bühne" der jeweilige Ringträger individuell als Persönlichkeit symbolisiert - somit ist jeder Nestroy-Ring ein unverwechselbares Unikat-Schmuckstück.
Der Nestroy-Ring ist eine Auszeichnung, die an Personen verliehen wird, die sich durch außerordentliche und ungewöhnliche Leistungen in der Pflege der satirisch-kritischen Darstellung im Sinne Nestroys ausgezeichnet und diese Kritik auf höchstem geistigen Niveau ausgedrückt haben.
Die internationale Nestroy-Gesellschaft wurde 1973 gegründet, um die Beschäftigung mit dem Werk Johann Nestroys zu unterstützen, insbesondere im Bereich der wissenschaftlichen Forschung und der Aufführungspraxis auf den Theatern, sowie das Andenken an Johann Nestroy zu pflegen.
Zu diesem Zweck veranstaltet die Gesellschaft Tagungen (Internationale Nestroy-Gespräche) und Seminare, organisiert Vorträge, gibt die halbjährlich erscheinende Fachzeitschrift Nestroyana heraus und veröffentlicht in Zusammenarbeit mit dem Verlag Lehner umfassendere Arbeiten in der Publikationsreihen Quodlibet und Bilder aus einem Theaterleben.
Weiters ist die Gesellschaft mit der Patronanz über die neue historisch-kritische Ausgabe sämtlicher Werke Johann Nestroys betraut, die im Verlag Deuticke erschienen ist.
GESTALT IST MEHR
als die Summer der einzelnen Teile
Die Zahl 5 spielt im Konzept für den JohannNestroyRing eine tragende und verbindende Rolle. 5 Kriterien werden von der Jury als Grundlage für die Verleihung des Ehrenringes herangezogen.
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Pflege von Nestroys Erbe
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Höchste künstlerische Ebene
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Zeitkritik
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Satire
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Phantasie
Das Werk Nestroys ruht auf den 5 Säulen seiner Begabungen. Diese 5 Säulen bilden den Johann-Nestroy-Ring und verbinden sein Werk, die Stadt Bad Ischl und die Kriterien, die zur Wahl des Johann-Nestroy-Ring-Trägers führen.
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Lehrtätigkeit I nstruktion
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Schauspiel S chauspiel
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Gesang C ouplets
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Komik H umor
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Dichtkunst L yrik
Die Welt des Johann Nestroy war die Bühne
So schwebt über dem Ring eine Bühne, auf der die jeweilige Johann-Nestroy-Ring-Trägerin / der jeweilige Johann-Nestroy-Ring-Träger auftritt. Form und Gestaltung der Bühne werden individuell auf die jeweilige Persönlichkeit abgestimmt.
Unter der Bühne wirkt „Nestroys Geist“
Johann Nestroy, der es wie kein anderer verstand, den Menschen seiner Zeit einen Spiegel vorzuhalten, der im Laufe der Jahre nichts an Klarheit eingebüßt hat, gibt sich im Ring durch den Spiegel zu erkennen.
Dieser Spiegel durchdringt aber auch die Bühne, wird an der Oberfläche sichtbar und stellt so den Bezug zwischen Nestroys Vermächtnis und dem/der Künstler/in und Ehrenringträger/in her.
Die außergewöhnliche und bizarre Formensprache des Johann-Nestroy-Rings mit seiner „schwebenden” Bühne unterstreicht die für Johann Nestroy so typische Ausdrucksweise und nimmt auf seine unvergleichlichen Satzgebilde Bezug, die trotz ihrer Tiefe und Treffsicherheit vollkommen leicht im Raum zu schweben scheinen.
So wie Nestroy auf der Bühne stand und so wie die Ausgezeichneten, die im Sinne Nestroys wirken, auf der Bühne des Lebens bestehen, beweist auch der Johann-Nestroy-Ring sein „Stehvermögen“ als Kleinskulptur, sofern er nicht als Ring getragen wird.
BEDEUTUNGSVOLLE EHRUNG GROSSER PERSÖNLICHKEITEN
Adele Neuhauser wird damit Teil einer langen Reihe großer Persönlichkeiten wie Helmut Qualtinger, Leopold Lindtberg, Gustav Manker, Hans Weigel, Gerhard Bronner, Alexander Steinbrecher, Peter Wehle, Axel von Ambesser, Otto Basil, Elfriede Ott, Attila und Paul Hörbiger, Herbert Lederer, Lukas Resetarits, Werner Schneyder, Robert Löffler, Kurt Sowinetz, Hans Kann, Heinz Petters, Lore Krainer, Fritz Muliar, Josef Meinrad, Erich Sokol, Inge Konradi, Christine Nöstlinger, Trude Marzik, Manfred Deix, Dolores Schmidinger, Helmuth Lohner, Hilde Sochor, Norbert Pawlicki, Karl Paryla, Karl Schuster, Houchang Allahyari, Otto Schenk, Gusti Wolf, Heli Deinboek, Robert Meyer, Roland Neuwirth, Elizabeth T. Spira, Peter Gruber, Marianne Mendt, Willi Resetarits, Otto Tausig, Brigitte Swoboda, H. C. Artmann, Louise Martini, Susi Nicoletti, Gertraud Jesserer, Paul Angerer, Reinhard Tramontana, Christine Ostermayer, Josef Hader, Gustav Peichl, Erwin Steinhauer, Karlheinz Hackl, Karl Markovics, Nicholas Ofczarek, Michael Niavarani, Erni Mangold, Herbert Föttinger und Michael Köhlmeier.
Sie alle sind Träger des Johann-Nestroy-Ringes, der – von der Internationalen Nestroy-Gesellschaft verliehen – zwischen 1976 und 1999 von der Stadt Wien zur Verfügung gestellt wurde. Seit 2005 wird er von der Stadt Bad Ischl in Auftrag gegeben, zum Gedenken an Johann Nestroy, der viele Sommer in seiner Ischler Villa lebte und sowohl als Gast im Publikum als auch als Darsteller auf der Bühne viel Zeit im Lehár-Theater verbrachte.
Die Stadt Bad Ischl, die den Nestroyring als Auftraggeber von der Internationalen Nestroy-Gesellschaft zugesprochen bekam, beauftragte den Ischler Goldschmied Gerold Schodterer, ein neues Konzept zu entwickeln, das der Bedeutung dieses Preises gerecht wird. Sein Entwurf stellt eine Verbindung zwischen dem Genie Nestroys, der Stadt Bad Ischl, den Verleihungskriterien, dem jeweiligen Preisträger, dessen Persönlichkeit und dessen künstlerischem Anliegen her.
2005 - 2024
Preisträger
Szenenfoto aus dem Stadttheater Landsberg: © Christian Rudnik
Adele Neuhauser und das Trio Edi Nulz – April 2023
Musikalische Lesung nach Stephen Fry „Mythos. Was uns die Götter heute sagen.“
2017
Künstlerischer Leiter des
Theaters in der Josefstadt
Schauspieler und Regisseur
Herstellung Nestroyring 2017